Morbus Parkinson, besser Parkinson-Syndrom, wird in der Umgangssprache häufig als Schüttellähmung bezeichnet, was eigentlich falsch ist (siehe Fachbegriffe: Syndrom). Die Parkinson Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Sie betrifft bestimmte Gebiete des Gehirns, die an der Kontrolle der willkürlichen und unwillkürlichen Bewegung beteiligt sind. In der Regel fällt die Erkrankung zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf (Beginn der Krankheit früher - erste sichtbare Krankheitszeichen treten auf, wenn ca. 70 % der Zellen abgestorben sind, die Dopamin erzeugen).
Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter (Botenstoff). Dopamin beeinflusst Bewegung, Koordination, Steuerung der Muskulatur, Durchblutung, Konzentration, Wohlbefinden und Motivation. Bei Dopaminmangel steigt das Hungergefühl und das Sättigungsgefühl tritt verzögert auf. Parkinsonkranke haben einen Dopaminmangel. Zuviel Dopamin wirkt neurotoxisch (neuro = betrifft Nervenzellen, toxisch = giftig). Außer den Schädigungen am Nervengewebe kommt es zu unterschiedlichen Beschwerden wie Antriebslosigkeit und chronischen Erschöpfungszuständen.
Die Häufigkeit der Parkinson-Erkrankungen nimmt mit dem Alter zu. Unter dem Parkinson-Syndrom leiden etwa 1% aller über 60jährigen. Männer sind häufiger als Frauen betroffen.
Es werden zwei Hauptformen unterschieden:
Idiopathisches Parkinson-Syndrom (idiopathisch = ohne erkennbare Ursache), primäres Parkinson-Syndrom
Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Mittelhirn
Sekundärerkrankung, verursacht beispielsweise durch Hirnarteriosklerose, Entzündungen, Vergiftungen, Medikamente, Hirntumore, Stoffwechselstörungen, häufig wiederkehrende Traumata des Gehirns (umgangssprachlich Boxerparkinson, berühmtestes Beispiel Muhammad Ali), Pestizide.
Gleichgewicht der Neurotransmitter Acetylcholin (Gegenspieler zu Dopamin) und Dopamin ist gestört, relativ zuviel Acetylcholin, zu wenig Dopamin.
Ursache bekannt
“Heilbar” (Symptome des Parkinson-Syndroms bilden sich bei Medikamentenabsetzung zurück. In der Regel sind aber die bereits gesetzten Schäden irreversibel - irreversibil bedeutet nicht umkehrbar oder unumkehrbar).
Muhammad Ali, geboren 17.1.1942 in Louisville, Kentucky als Cassius Marcellus Clay Jr.
Häufige Frühzeichen:
reduziertes und später fehlendes Mitschwingen eines Armes beim Laufen
oft Schulterschmerzen
einseitige Muskelverspannungen
Minderung des Geruchssinnes
Depressionen
Schlafstörungen
Wichtigste Symptome
Rigor (Muskelstarre, Steifigkeit der Muskulatur durch erhöhte Muskelgrundspannung)
Posturale Instabilität (Haltungsinstabilität - gebücktes Gehen mit leicht gebeugten Armen und Beinen) - Gang- und Standunsicherheit, Wendebewegungen unsicher, erhöhte Sturzgefahr und Angst vor Stürzen, Schwierigkeiten beim Starten (loslaufen) und Stoppen (stehen bleiben)