Erkrankungen des Bewegungsapparates: Übersicht

Rheumatische Erkrankungen Gicht Arthrose Arthritis
Rheumatoide Arthritis Osteoporose Kontraktur  

 

 

 

Rheumatische Erkrankungen

Die Rheumatologie ist die Lehre von der Entstehung, Behandlung und Verhütung rheumatischer Erkrankungen. Rheumatische Erkrankungen sind nicht verletzungsbedingte Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates.

Rheuma ist der Oberbegriff für viele sehr unterschiedlicher Erkrankungen mit ursächlichem Zusammenhang. Der Ausdruck "Rheumatismus" ist veraltert und bezeichnete ungenau schmerzhafte Beschwerden am Bewegungsapparat. 

Gemeinsame Merkmale der rheumatischen Erkrankungen oder der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind die Manifestation am Stütz- und Bindegewebes des Bewegungsapparates (Skelett, Muskulatur, Sehnen, Bänder) und immunogene Entzündungen des Bindegewebes innerer Organe wie beispielsweise Herz, Gefäße, Lunge, Leber, Darm, ZNS.

Ein Immunogen ist ein Antigen, das aufgrund seiner Immunogenität in der Lage ist, eine Immunantwort auszulösen. Das Immunogen aktiviert bestimmte weiße Blutkörperchen und kann die Produktion von spezifischen Antikörpern auslösen. Dadurch kommt es zu Autoimmunerkrankungen in inneren Organen oder Gefäßen.

Die Symptome der rheumatischen Erkrankungen sind sehr unterschiedlich. Es können Schmerzen auftreten, Funktionsbehinderungen, Versteifungen oder Steifigkeit, Deformierungen, Organschädigungen. Die pflegerischen Maßnahmen richten sich nach Art der Symptome und Erkrankung.

 

Rheumatische Erkrankungen

  • Primäre Gelenkserkrankungen wie Arthritis, Arthrosen, Gicht
  • Erkrankungen der Wirbelsäule wie Wirbelsäulenveränderungen durch Infektionen oder degenerative (durch Verschleiß bedingt) Erkrankungen
  • Erkrankungen der Weichteile wie Myopathien (Muskelerkrankungen), Erkrankungen der Schleimbeutel, Sehnen u. a.
  • Erkrankungen der Knochen und oder Knorpel 
  • Systemische Erkrankungen der Muskeln und Skelett wie angeborene Erkrankungen (Z:B: Marfan-Syndrom - Besonderheit des Bindegewebes auf der Grundlage einer Genmutation) oder Bindegewebeerkrankungen
  •  

Marfan-Syndrom: Genlokalisation auf Chromosom 15, autosomal-dominanter Erbgang, selten Neumutation

 

 

Gicht (Urikopathie)

 

 

Die Gicht (Urikopathie) gehört zu den entzündlich rheumatischen Erkrankungen und zählt zu den drei häufigsten ernährungsmitbedingten Stoffwechselkrankheiten beim erwachsenen Menschen mit steigender Tendenz. Die Gicht ist eine Purinstoffwechselerkrankung. Purine werden über die Nahrung aufgenommen oder entstehen im Körper beim Abbau von Zellen und sind Bestandteile der Nukleinsäuren. Das Endprodukt des Purinstoffwechsels ist die Harnsäure. Der menschliche Körper ist nicht in der Lage Harnsäure abzubauen. Harnsäure wird zu 80% über die Nieren und zu 20% über den Darm ausgeschieden.

Verantwortlich für die Gicht ist eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikämie). Die Hyperurikämie entsteht durch eine verringerte Harnsäureausscheidung, seltener durch eine erhöhte Harnsäurebildung. 

Durch die erhöhte Harnsäurekonzentration werden kristallförmige harnsaure Salze an verschiedenen Körperstellen, bevorzugt in Gelenken, abgelagert und verursachen dort typische Entzündungsreaktionen.

Primäre Gicht: Erbliche Störung des Purinstoffwechsels
Exogene Faktoren fördern den angeborenen Stoffwechseldefekt und haben eine anfallauslösende Wirkung. 

Exogene Faktoren:
Purin- und aminosäurereiche Nahrung
Alkohol 
Adipositas
Körperliche Anstrengungungen
Unterkühlung
Bewegungsmangel
 
Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Hypertonie fördern das Gichtrisiko.
 
Sekundäre Gicht: Harnsäureerhöhung infolge vermehrten Zelluntergangs (z.B. Leukämie, Zytostatikatherapie, Nierenfunktionsstörungen, selten durch Nierenkrankheiten)
 
Krankheitsverlauf

Von der Gicht sind zu 95% Männer betroffen. Die Gicht äußert sich schubweise akut durch plötzlich auftretende heftige Schmerzen (In der Regel nachts oder frühmorgens). Meist ist anfangs das Großzehengrundgelenk betroffen, aber auch andere Gelenke können in seltenen Fällen betroffen sein. Das betroffene Gelenk ist stark gerötet, geschwollen, heiß und sehr druckschmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen Schmerzattacken aus. Die Entzündungserscheinungen können auch auf die Umgebung übergreifen und die Betroffenen frösteln leicht und oder haben mäßiges Fieber (38,5 - 39°C). Diese Gichtanfälle dauern von einigen Stunden bis mehrere Tage. Nach dem akuten Gichtanfall folgt eine symptomfreie Zeit. Die symptomfreien Phasen verkürzen sich mit zunehmenden unbehandelten Krankheitsverlauf und häufig werden zunehmend mehrere Gelenke nacheinander befallen.

 

Foto: Akuter Gichtanfall am Großzehengrundgelenk und Röntgenaufnahme Gichtfuß

 

Von der Gicht können alle Gelenke betroffen sein. Die Harnsäurekristalle werden gelenknah vom Knochen aufgenommen und führen zu Knorpelveränderungen und schließlich zu Deformierungen der Knochen und Gelenken.

Langfristig kann es zur Schädigung des Ausscheidungsorgans Niere (Gichtnephropathie) und damit zur Niereninsuffizienz kommen. Die Schädigung der Nieren geschieht schmerzlos, ist aber eine gefürchtete Komplikation. Weitere Komplikationen sind eine arterielle Hypertonie und das Auftreten weiterer Begleiterkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Leberschädigungen.

 

Pflegerische Maßnahmen

Purinarme Ernährung (bei der „streng purinarmen Kost“ beträgt die maximale tägliche Purinzufuhr 100 mg = zeitlich begrenzt unter ärztlicher Aufsicht; bei der „purinarmen Kost“ ist die Purinzufuhr auf maximal 400 mg täglich beschränkt. Fleisch, besonders Innereien, Krustentiere, Fettfische, Haut von Geflügel, Fisch oder Schweineschwarte sollten gemieden werden. Purinarm sind Eier und Milchprodukte und Eiweiß fördert die Harnsäureausscheidung. Pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl oder Spinat haben ebenfalls viel Purin.)

Normalisierung des Körpergewichts

Kein Fasten (Mobilisierung des Körperfettes steigert die Ketonkörperbildung, wodurch die Harnsäureausscheidung gehemmt wird) 

Völliger Verzicht auf Alkohol (enthält zwar außer Bier selber wenig Purin, hemmt aber die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren und steigert gleichzeitig die endogene Harnsäurebildung in der Leber. Alkoholfreies Bier hat den gleichen Puringehalt wie alkoholhaltiges Bier.)
 
Bilanzierung: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens täglich 2 Litern, die tägliche Urinmenge sollte zur Vermeidung von Harnsäureablagerungen ebenfalls etwa 2 l betragen; Urinkontrollen mit Indikatorpapier (Obwohl Kaffee, Tee und Kakao Purine enthalten, muss nicht darauf verzichtet werden. Diese Form der Purine werden nicht in Harnsäure verwandelt und haben keinen Einfluss auf die Harnsäurekonzentration.)
 
Vermeidung von extremen körperlichen Anstrengungen oder Unterkühlung (begünstigt Gichtanfälle)
 

Beim akuten Gichtanfall zur Schmerzlinderung:
Ruhigstellung des betroffenen Gelenks
Feuchtkalte Umschläge (keine Alkohol-Umschläge, trocknen die Haut aus)

 

Sehr hilfreich für Gichtkranke: Purinrechner der "Deutschen Gicht-Liga e. V."

 

 

 

 

Arthrose

 

Die Arthrose ist eine degenerative (durch Verschleiß) Gelenkerkrankung, das heißt, dass der Gelenkverschleiß das altersübliche Maß übersteigt zum Beispiel durch Überbeanspruchung. 

Primäre Arthrose: Angeborene Gelenkdefizite, oder -fehlstellungen, Gelenkfehlentwicklungen, unzureichende Belastbarkeit des Gelenkknorpels; verstärkende Faktoren sind beispielsweise Schwerarbeit, Leistungssport, Adipositas, einseitige Belastungen

Sekundäre Arthrose: Zum Beispiel als Folge von Verrenkungen, Frakturen, Wachstumsstörungen, entzündlichen Gelenkerkrankungen

Zu Beginn ist in den betroffenen Gelenken ein Spannungsgefühl und Steifigkeit. Mit fortschreitender Arthrose setzen Anfangsschmerzen ein, die in Belastungsschmerzen übergehen bis schließlich zum Dauerschmerz. 

Arthrosen werden röntgenologisch nachgewiesen. 

Maßnahmen:

  • Entlastung des betroffenen Gelenkes
  • Vermeidung von Belastungsfaktoren wie Nässe, Kälte, Adipositas, einseitigen Belastungen
  • Physiotherapie (Gymnastik, Massage, Wärmeanwendungen, Massage, Kryotherapie = Einsatz von Kälte)
  • Medikamentös
  • Hilfsmittel wie Gehstock, Orthesen (medizinische Hilfsmittel zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen)
  • Operativ (Korrektur des Gelenkes oder Gelenkersatz)

 

Keine Ruhigstellung des Gelenkes

Verschlechterung der Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen

Gefahr der Kontraktur

 

 

Arthritis

Die Arthritis ist eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Bemerkbar macht sie sich durch Schmerzen, Schwellung, Überwärmung und Bewegungseinschränkung. 

 

Einteilung nach der Anzahl der betroffenen Gelenke

Monarthritis: entzündliches Geschehen in einem einzelnen Gelenk
Oligoarthritis: einige oder wenige Gelenke sind entzündet
Polyarthritis: viele Gelenke sind erkrankt

 

Einteilung nach der Ursache

Infektiöse Arthritis

Die infektiöse Arthritis ist in der Regel eine Monarthritis und tritt spontan und akut auf. Ursache ist eine bakterielle Infektion des Gelenkes. Das Gelenk ist stark geschwollen, gerötet, bewegungseingeschränkt und überwärmt. Die Betroffenen haben heftige Schmerzen und häufig hohes schubartiges Fieber. Bei schweren Formen können Zeichen einer Blutvergiftung und Schock auftreten. Eine infektiöse Arthritis ist ein medizinischer Notfall. Menschen mit geschwächten Immunsystem und Suchtkranke sind häufiger betroffen. 

 

Juvenile Arthritis
Die juvenile Arthritis ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Gelenke des rheumatischen Formenkreises im Kindes- und Jugendalter und tritt vor dem 16. Lebensjahr auf. Es ist in der Regel eine Polyarthritis. Die Ursache ist unbekannt (idiopathisch). Symptome sind Schmerzen, Überwärmung, aber selten Rötung, Schwellung, Erguss und Bewegungseinschränkungen.

 

Es gibt weitere sehr unterschiedliche Formen der Arthritiden.

 

 

Rheumatoide Arthritis

 

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Polyarthritis. Die entzündliche Allgemeinerkrankung betrifft das Bindegewebe, Knochen, Knorpel, glatte Muskulatur aber auch Organe wie Herzmuskel, Niere und Nebennierenrinde, das blutbildendes System, Blut- und Lymphgefäße. Die Hauptmanifestation ist an der Gelenkinnenhaut. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Mit steigendem Alter nehmen die Erkrankungen zu.

Die Ursache ist bisher unbekannt, es wird eine Autoimmunkrankheit vermutet. Die rheumatoide Arthritis verläuft meist schubweise. Zunächst entzündet sich die Gelenkinnenhaut. Die betroffenen Gelenke, vor allem Finger- und Zehengelenke, schwellen an. Es kann zu einem Gelenkerguss kommen. Die Gelenkschwellung äußert sich durch Spannungsschmerz und Bewegungseinschränkungen. Im Endstadium versteifen häufig die Gelenke. Die Entzündung greift oft auf benachbarte Strukturen über. Bei fortschreitender Erkrankung können auch größere Gelenke und eventuell die Wirbelsäule betroffen sein.

Typisch für die rheumatoide Arthritis ist die Morgensteifigkeit der betroffenen Gelenke. Die Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzen. Ein fester Händedruck kann als sehr schmerzhaft empfunden werden. 

Zu beachten: Die Entzündung betrifft den ganzen Organismus. Betroffene, gerade in akuten Phasen, fühlen sich oft schwach, leiden unter Appetitlosigkeit und sind im Allgemeinbefinden beeinträchtigt. 

 

Einteilung der Krankheitsstadien nach Steinbrocker et. al. 1949

 
Stadium Beschwerdebild Funktion
I geringe Schwellungen keine Beeinträchtigung im Alltag
II entzündliche Veränderungen der Gelenkschleimhaut, keine Gelenkdeformierungen leichte Bewegungseinschränkung, ausreichende Funktionalität im Alltag
III Gelenkdeformierungen, Muskelschwund, Rheumaknoten erhebliche Behinderung bei alltäglichen Tätigkeiten
IV ausgeprägte Gelenkdeformie-rungen, Gelenkinstabilität, Gelenkversteifung hochgradige Behinderung, Rollstuhlabhängigkeit oder Bettlägrigkeit

 

Maßnahmen:

  • Beratung und Aufklärung
  • Ruhe
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • dosierte Bewegungen
  • Medikamentös
  • Hilfsmittel 
  • Prophylaktische und rekonstruierende Operationen

 

Pflege:

  • Individualpflege
  • "Hilfe zur Selbsthilfe"
  • Rheumamedikamente möglichst früh eingeben (nicht nüchtern - Magenverträglichkeit)
  • Pflegemaßnahmen zeitlich planen zur größtmöglichen Bewegungsfähigkeit des Betroffenen (Morgensteifigkeit)
  • lokale physikalische Anwendungen zur Schmerzlinderung
  • Hilfsmittel in Reichweite des Betroffenen
  • Kontrakturenprophylaxe (Lagerung, aktives und passives Durchbewegen der Gelenke - Schmerzgrenzen beachten)
  • erhöhte Sturzgefahr beachten
  • regelmäßige Gewichtskontrollen

 

 

Osteoporose

(altgr. „harter Knochen": os, osteon = Knochen, poros = Loch) 

 

Umgangssprachlich „Knochenschwund“

Häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter

 

Kennzeichen

 Geringe Knochenmasse

 Rascher Abbau der Knochensubstanz und -struktur

 Erhöhte Frakturanfälligkeit (kann gesamtes Skelett betreffen)

Osteoporose kann als Volkskrankheit bezeichnet werden:

In Deutschland sind fünf bis sieben Millionen Menschen betroffen.

Mehr als 2,5 Millionen erlitten dadurch bereits Brüche von Wirbelkörpern.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren der Osteoporose:

Beeinflussbare Risikofaktoren der Osteoporose


Primäre Osteoporose

Entsteht ohne erkennbare Ursachen

95% sind primäre Osteoporosen

 

Nach Lebensalter unterscheidet man verschiedene Formen: 

 

 Juvenile Osteoporose

Selten, tritt im Kindes-, Jugendalter auf (meist 8 - 14 Jahre)

 

 Osteoporose Typ I

80% aller Osteoporosen betreffen postmenopausale Frauen oder 

30% aller Frauen haben nach der Menopause eine klinisch relevante Osteoporose

Durch den Rückgang der Östrogenmenge steigt die Osteoporosegefahr

 

 Osteoporose Typ II

Auch als Senile Osteoporose bezeichnet

Altersbedingte Veränderungen an der Kortikalis (feste äußere Schicht eines Knochens)

Männer sind auch betroffen (Meist ab 70 Jahre)

 

Sekundäre Osteoporosen

Mit 5 % selten

Die Osteoporosen, die durch eine andere Grunderkrankung ausgelöst werden. 

  • Störungen im Hormonhaushalt, wie Schilddrüsenüberfunktion
  • Störungen im Knochenstoffwechsel 
  • Diabetes mellitus 
  • Medikamentöse Nebenwirkungen auf das Knochensystem
  • Tumorerkrankungen des Knochensystems 
  • Leukämie 
  • Störungen des Gleichgewichtes zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau 
  • Chronische Polyarthritis (Entzündung mehrerer Gelenke)
  • Biomechanisch: Rückbildung der Knochenstabilität durch mangelnde Belastung 
  • Immobilisation 
  • Lähmungen 
  • Magersucht, Mangel- und Fehlernährung
  • Andere 

 

Komplikationen:

Knochenbrüche


Nach Häufigkeit sortiert:

1. Wirbelkörper-Einbrüche (Sinterungen)

2. Hüftgelenksnahe Oberschenkelknochenbrüche (u. a. Schenkelhalsfraktur)

3. Handgelenksnahe Speichenbrüche (distale Radiusfraktur)

4. Oberarmkopfbruch (subcapitale Humerusfraktur)

5. Beckenbruch

Meist ist der Schenkelhals betroffen von Frakturen

 

Es besteht eine vermehrte Anfälligkeit auch für sonstige Frakturen.

 

Diagnose

Knochendichtemessung (T-Wert: statistischer Wert (Vergleich junger Frauen) 

 

Krankheitsverlauf

Die Osteoporose beginnt schleichend

Sogenannter "Witwenbuckel"

Knochenbrüche (Heilung der Knochenbrüche ist nicht gestört)

co --Karlarndthans, bearbeitet 

 

Körperhaltung

 

Behandlungsmöglichkeiten:

 Lebensweise

 Körperliche Aktivität

 Ausreichendes Sonnenlicht (Vitamin-D-Produktion)

 Vermehrte Calcium-Aufnahme (Milch ist nicht der Hauptlieferant für Calcium, sondern Obst und Gemüse. Es wird sogar diskutiert, dass Milch durch das tierische Eiweiß den Körper übersäuert und dadurch die Einlagerung von Calcium im Knochen blockiert, Osteoporose also eher fördert.)

 Vermehrte Magnesium-Aufnahme

 Einnahme von Vitamin D 

 Vermeidung von Alkohol- und Tabakkonsum

 

Kaffee und schwarzer Tee galten früher als mögliche Ursache für eine Osteoporose. Beide Getränke fördern die Diurese (Harnbildung), wodurch es zu einer leicht erhöhten Calciumausscheidung kommt, die jedoch durch entsprechende Ernährung kompensiert wird. Kaffee "trocknet" nicht aus und ist kein Risikofaktor für eine Osteoporose.

(((Östrogene - Achtung! - Umstritten)))

 

Milch enthält viel Calcium. Calcium ist gut für die Knochen. Aber! 1997 stellte man in der „Nurses` Health Study“ fest, dass der Verzehr von Milch keinen positiven Effekt auf die Knochendichte oder -stabilität hat. Im April 2009 veröffentlichte das Fachjournal Osteoporosis International eine Studie, das Frauen im Klimakterium, die vegan leben, keine Auffälligkeiten betreffs Knochendichte zeigten. Dr. Diane Feskanich von der Harvard University fand im Jahr 2013 heraus, dass eine vermehrte Milchaufnahme im Teenageralter das Risiko von Hüftgelenksbrüchen im späteren Verlauf des Lebens nicht positiv beeinflusst, im Gegenteil. Der schwedische Forscher Prof. Karl Michaëlsson hielt nach einer Studie vom Oktober 2014 Milch als völlig nutzlos für die Knochen. Nach seinen Ergebnissen erhöhe Milch das Knochenbruchrisiko. Finnland ist das Land mit dem höchsten pro-Kopf-Verbrauch an Milch (240 l im Jahr) und ist führend mit den Erkrankungen Diabetes I und Osteoporose. Milch ist also wahrlich nicht so gesund, wie behauptet wird und verhindert auch keine Osteoporose. Das ist ein Ammenmärchen. Der beste Schutz gegen Osteoporose ist eine ausgewogene Ernährung. Man darf auch ohne Weiteres Milch und Milchprodukte konsumieren - aber bitte im Rahmen. Das sollte eigentlich ein Dr. Lothar Zimmermann als sogenannter Gesundheitsexperte wissen.

 

 

Verhinderung von Brüchen

Zur Vorbeugung osteoporotischer Oberschenkelhalsfrakturen Hüftprotektoren.

 

Hüftprotektor

 

Psychische Belastung

 Emotionale Belastung durch körperliche Veränderungen und Aussehen

 Verlust der Autonomie durch Pflegebedürftigkeit

 Verlust an Selbstvertrauen 

 Ständige Angst vor Knochenbrüchen

 Belastung durch Schmerzen

 Depressionen, sozialer Rückzug

 

Wirtschaftliche Aspekte

Jährlich werden etwa 2,5 bis 3 Mrd. Euro an direkten und indirekten Krankheitskosten in Deutschland durch Osteoporose ausgegeben. Deshalb wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Liste der zehn wichtigsten Erkrankungen gesetzt.

 

 

Kontraktur

Kontraktur ist die Funktions- und Bewegungseinschränkung von Gelenken.

(Umgangssprachlich Gelenkversteifung)

 

Entstehung:

  • Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern und/oder
  • Schrumpfung der Gelenkkapsel und/oder
  • Verwachsungen der Gelenkflächen

 

 

 Es kann zur völligen Gelenkversteifung kommen.

 

 

Ursachen und Risikofaktoren:

 

vom Gelenk selbst

  • Arthrose, Arthritis
  • Gelenkverletzungen (Fraktur, OP)

 

vom Weichteilapparat

  • Muskelkrankheiten
  • Verletzungen an Sehnen, Bändern, Muskeln, Kapsel
  • langer Ruhigstellung (Gips- oder Schienenlagerung)
    Schonhaltung
  • Immobilität, Bewußtlosigkeit (Ausfall von Nervenimpulsen für Willkürmotorik)
  • Schlaganfall
    Gehirnverletzung (Lähmung)
  • Verbrennungen und Operationswunden in Gelenknähe
  • große Narben (Schrumpfungstendenz)
  • unsachgemäße und/oder mangelhafte Lagerungen
 
Siehe Kontraktur als Pflegefehler auf der Seite Pflegefehler

 

Die häufigste im Pflegeheim erworbene Kontraktur ist der Spitzfuß.

  • Der Vorfuß ist in Richtung Fußsohle gebeugt.
  • Der Fußinnenrand wird nach oben gezogen.
  • Streckung in Richtung Fußrücken ist weder aktiv noch passiv möglich. 
  • Der Betroffene kann nur noch auf den Zehen oder Fußballen gehen.
  • Der Fuß kann nicht mehr abrollen.
  • Die Mobilität ist erheblich eingeschränkt.

 

Die häufigsten Ursachen eines Spitzfußes sind:

  • Langdauernde Fehlhaltung des Fußes bei Immobilität
  • Druck der Bettdecke und Einfluss der Schwerkraft
  • Lähmungen des Beines
  • Ausfälle am ZNS (Schlaganfall, Hirnverletzungen, Kinderlähmung)
  • Ausfälle peripherer Nerven

(Peripher = „anliegend“, „unmittelbar darauf folgend“; Extremitäten, welche direkt an den Rumpf anschließen, werden als peripher bezeichnet.)

 

Druck der Bettdecke, auch bei leichten Decken) und der Einfluss der Schwerkraft führen sehr schnell zu einem Spitzfuß

Symptome: 

  • Zwangshaltung
  • schmerzhafte Bewegungseinschränkung
  • unharmonischer Bewegungsablauf
  • eingeschränkte passive Beweglichkeit

 

Beobachtung:

  • Ist das Gelenk in einer bestimmten Position fixiert?
  • Kann Zwangshaltung bei passivem Bewegen überwunden werden?
  • Liegt ein sichtbarer Gewebsschwund des Muskels vor?
  • Besteht ein Schmerz, der zur Schonhaltung veranlasst?
  • Lösen bestimmte Gelenkbewegungen Schmerzen aus?

 

Siehe: Kontrakturenprophylaxe

 

Lernzielkontrolle

 

Eigene Webseite von Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!